Die Probleme mit Ölalterungsprodukten in Hydraulik- und Schmierölen sind vielfältig. Sie lagern sich an unterschiedlichen Stellen im System an. Kommt es z.B. zu Ablagerungen an Ventilen, kann es zu deren komplettem Ausfall kommen. Da sich Ölalterungsprodukte vermehrt auf kalten Oberflächen absetzen, kommt es im Kühler oft zur Bildung von Krusten, die dann den Wärmeübergang behindern. Wenn das Öl nicht mehr mit der vollen Leistung gekühlt werden kann, steigt die Öltemperatur im System an. Weiterhin lagern sich Ölalterungsprodukte an Stellen an, die druckbelastet sind. Dieses Phänomen sorgt dafür, dass häufig Lager betroffen sind. Dort rauen Ablagerungen die Lageroberflächen auf und führen so zu erhöhtem Verschleiß.
In der Vergangenheit betrug die Standzeit einer Ölfüllung je nach Anwendung 15 bis 30 Jahre. Mit modernen Hydraulikölen fällt sie deutlich niedriger aus - in der Regel unter 10 Jahren. Die Standzeit der Füllung hängt heutzutage mehr denn je von der Ölpflege ab. Neben den klassischen Pflegemaßnahmen wie der Entfernung von partikulärer Verschmutzung mittels Ölfiltern oder der Entwässerung durch Vakuumentwässerungsaggregate rückt die Entfernung der Ölalterungsprodukte immer mehr in den Fokus.
Ob und wie viele Ölalterungsprodukte sich im Öl befinden, lässt sich über Ölanalysen feststellen. Generell können sie detektiert werden, indem die Reinheitsklasse mit Partikelzählern bei unterschiedlichen Temperaturen gemessen wird. Ist das Öl kalt, hat es eine geringe Löslichkeit für Ölalterungsprodukte - sie liegen dann in freier Form vor. Erhitzt man das Öl, erhöht sich die Löslichkeit und sie gehen in Lösung.
Ein optischer Partikelsensor erkennt lediglich freie Ölalterungsprodukte als kleine Partikel. Gelöste Ölalterungsprodukte können mittels optischem Partikelsensor nicht erfasst werden. Zeigt die Partikelzählung im kalten Zustand also deutlich mehr partikuläre Verschmutzung als im warmen Zustand, kann man davon ausgehen, dass sich Ölalterungsprodukte im Öl befinden.